Der Westweg – einer der Kultwege im Schwarzwald

Der Westweg: Wunderschöne Aussichten

05.05.2016 bis 08.05.2016


Von Hausach an den Feldberg – Etappe 7 – 10

Raus in die Natur, dem Alltagsstress entfliehen, wo kann man das besser als auf Schwarzwalds-Wanderwegen? Bestens ausgeschildert, liebevoll gepflegt von den Wandervereinen und einladende Gastronomie am Wegesrand. So zeigt sich auch der Westweg von Pforzheim nach Basel, der längst kein Geheimtipp mehr ist.


Nach meiner Wandertour auf dem Kinzigtäler Jakobusweg und anschließender Reise nach Santiago de Compostela in Spanien vergangenen Jahres, habe ich 2016 meine Wandersaison in der Region auf dem Westweg gestartet. Warum immer so weit weg? Wir leben in einer Urlaubsregion. Es gibt hier unglaublich viel zu entdecken.


Tag 1:

Mit guten Freunden bin ich vier Tage lang unterwegs gewesen und es war grandios. In Hausach sind wir gestartet. Mit der anspruchsvollsten Etappe der ganzen Tour – auch laut Reiseführer. Der Weg ist lang und anstrengender als gedacht. Insgesamt 1100 Höhenmeter und 24 Kilometer bis Schonach, wo wir unsere erste Übernachtung gebucht haben. Die Wilhelmshöhe und auch die anderen Herbergen an der Strecke waren schon ausgebucht. Das beglaubigt die Aussage oben, dass der Weg kein Geheimtipp mehr ist.

Markante Punkte:

  • Burg Husen - schöner Blick auf die Stadt Hausach
  • Farrenkopf mit der Hasemann-Hütte – es lohnt sich hier eine längere Pause einzuplanen
  • Karlstein mit Blick auf das Hotel "Schöne Aussicht", das zur Einkehr einlädt
  • Wintersportort Schonach


Tag 2:

Unsere zweite Etappe führte von Schonach wieder zurück auf den Weg. Der anstrengende, aber dennoch sehr schöne Tag zuvor forderte ihren Tribut und die ersten Blasen und Blessuren zeigten sich an den Füßen. Bald sind die Wehwechen vergessen, denn der bevorstehende Weg ist sehr facettenreich. Am Blindensee zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Hier könnte man stundenlang verweilen, einige Minuten nehmen wir uns Zeit und stecken uns eine Komunen-Zigarillo an. Hach, mit den besten Freunden erlebt man unvergessliche Momente. Das war einer davon. Das idyllische Bild wird ergänzt mit der modernen Welt: ein Windrad spiegelt sich in der Oberfläche des Sees. Diese gigantischen Monster gehören mittlerweile zum Schwarzwaldbild dazu. Fast keine Aussicht mehr ohne diese riesigen Energie-Maschinen und auf dem Weg begegnen uns zig dieser Energielieferanten. Nach ca. 17 km erreichten wir unsere Unterkunft bei Neueck.


Markante Punkte:

  • Blindensee – auf dem Bohlenpfad durch das Hochmoor
  • Elzquelle bei der Martinskapelle und Donauquelle beim Kolmenhof – kurzer Kaffeeabstecher auf der Sonnenterrasse empfehlenswert
  • Günterfelsen – gigantische Steinformation mitten im Wald
  • Brend mit seinem Aussichtsturm, es lohnt sich die Treppen nach oben zu gehen


Tag 3:

Auf der dritten Etappe liegen ca. 21 km vor uns. Die Wanderschuhe sind wieder geschnürt, der Rucksack ist gepackt und die Wanderstöcke in den Händen. So fühlen wir uns am dritten Tag fast schon trainiert und freuen uns auf eine Strecke mit wenig Höhenmeter. Nachteil ist, dass der Weg teilweise an der viel befahrenen B500 vorbei führt und das schöne Wetter auch zahlreiche Motorradfahrer auf die Straße lockt. Dennoch führt uns der Weg durch das Hübschental (der Name ist Programm), Heimat des Jochen Scherzinger mit seinem Kultlabel Artwood Black Forest. Über den Thurner, mit herrlichen Aussichtspunkten zu dem urigen Wanderheim „Berghäusle“ in dem wir gemeinsam im Mehrbettzimmer unsere Nacht verbringen. Nach einem zünftigen Kartenspiel, freuten wir uns auf den nächsten Tag und sogleich auch die letzte Etappe.


Markante Punkte:

  • Hübschental – Heimat des Jochen Scherzinger
  • Thurner – aussichtsreiche Fahrenhalde
  • Berghäusle – urige Unterkunft


Tag 4:

Von einem Wanderführer haben wir tags zuvor den Tipp bekommen, dass der Titisee sehr voll mit Touristen ist. Ein Magnet für viele Reisende aus der ganzen Welt. Da wir alle aber den Massentourismus eher meiden, veränderten wir spontan unsere Strecke und haben den Westweg verlassen. Wir sind direkt nach Hinterzarten an den Feldberg gelaufen, der uns auf der ganzen Strecke mit einer weißen Schneehaube begleitet hat. Unser Ziel ist der Feldsee, von dort aus wurden wir 4 km abwärts mit dem Auto abgeholt. Mit einer Tagesleistung von 19 km und einer letzten Einkehr beim Raimartihof beendeten wir unser Wanderwochenende.


Markante Punkte:

  • Hinterzarten – hübscher Ort aus dem Skisprunglegenden kommen
  • Selbstversorgerhof Mathislehof lädt zum kleinen Einkauf im Hofladen ein
  • Feldsee mit dem Gasthaus Raimartihof
  • Feldberg


Fazit:

Vier Tage Sonnenschein und Schwarzwaldnatur pur, Gesamtstrecke ca. 80 km, gute Freunde = gute Gespräche, Erholung auf ganzer Linie – ich kann es nur jedem Empfehlen. Auf geht’s auf Schwarzwalds-Wanderwegen.


Eure Infobaum-Bloggerin

Nicole

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© Kurt Haberstich