Blumen, Kräuter, Fotos und, und, und ...

Blumen Kraeuter Fotos Hoefenhof Blumengarten

25.07.2016

 

Eigentlich bin ich „nur“ Mediengestalterin, Mama, Ehefrau, Finanzministerin, Freundin, und, und, und …

Aber Model war ich – mit meinen 1,59 m – noch nie ;o)

 

Bis jetzt!

 

Als mich mein Chef fragt, ob ich Lust habe, auf dem Höfenhof in Schiltach / Lehengericht für unser Tourismus-Projekt Fotos zu machen, bin ich gleich dabei. Klar, denn dann kann ich mein Interesse für Kräuter während der Arbeitszeit vertiefen.

 

Also: Raus aus dem Büro, rein in die bequemen Wanderklamotten und los geht’s!

 

Der Tag ist perfekt. Super Wetter, alles blüht in bunten Farben und die Insekten schwirren überall umher. Wir machen uns auf den Weg bergauf (auf einen Hochsattel 560 m ü.d.M.) und irgendwann geht uns auch die Teerstraße aus. Ab jetzt nennt man es „idyllisch“.

 

Schon auf dem Weg zum Hof machen wir verschiedene Bilder und ich kann nebenbei einfach die Natur genießen.

… auch wenn immer jemand sagt: „Fuß höher, ja – in diese Richtung schauen, neee doch e bissle weiter rechts, …

 

Von weitem hört man schon das Hundegebell, das für einen Hof in dieser abgelegenen Gegend ganz typisch ist. Da der Hund gleich merkt, dass er „den Typ mit der Kamera“ kennt, fällt das Bellen freundlich aus. Ich begrüße Anton den Hund und kraule ihn hinter den Ohren.

 

Als wir zum Hof laufen rieche ich schon die Blumen- und Kräutervielfalt, die ich auch gleich in dem schönen Bauerngarten entdecke.

 

Nun stößt Walburga Schillinger – Kräuterpädagogin und Bauerngärtnerin – zu uns und empfängt uns herzlich auf ihrem Hof. Sie ist mir auf Anhieb sympathisch und da sie gleich groß ist wie ich, fühle ich mich als „Model“ auch nicht mehr fehl am Platz.

Wir gehen in den Garten und hier bekomme ich eine kleine Kräuterkunde. Jetzt wünschte ich, dass ich nicht aufpassen muss, ob ich die Augen zu stark zusammenkneife oder meine Armstellung nicht zum Motiv passt. Ich beschließe, dass ich Walburga einfach zuhöre.

 

Sie erklärt mir ein blau blühendes Kraut im Gemüsegarten. Borretsch – Borago officinalis – auch als Gurkenkraut bekannt. Mit den Fachbegriffen kann ich nicht viel anfangen – aber „Gurkenkraut“ kenne ich. Es gehört zur Familie der Raublattgewächse wie auch der Beinwell. Die blauen Blüten kann man zum Dekorieren von Salaten, Süßspeisen oder Kuchen verwenden. Der Borretsch ist eine einjährige Pflanze, versamt sich gerne im Garten und wird gerne von Bienen angeflogen.

Wir pflücken nur eine Blüte ab, die ich gleich probieren darf. Den Rest überlasse ich aber den fleißigen Bienen.

 

Schwarzwurzel im Samenstand hab ich noch nie bewusst in einem Garten angeschaut. Ab und zu habe ich es mal auf einer Speisekarte gelesen, da es heute wieder eine Delikatesse ist.

Das Gemüse hat eine lange schwarze Wurzel, die besonders mild schmeckt. Sie wird im Frühjahr ausgesät und keimt langsam. Das heißt, dass die Ernte erst im Winter ist. Im darauffolgenden Frühjahr blüht sie im Juni mit einer gelben Korbblüte, die morgens wie ein warmer „Kaba“ duftet. Die länglichen Samen haben ein kleines Schirmchen dran, ähnlich dem Löwenzahn.

Walburga erzählt mir, dass sie Sortenerhalterin für einige samenfeste Gemüsearten ist.

 

Im Kräutergarten, der sich hinter dem Haus befindet, schnuppere ich an der Zitronenmelisse, die durch die ätherischen Öle mild zitronig duftet. Einen kleinen Rezepttipp bekomme ich auch noch mit auf den Weg:

 

Feiner Eistee im Sommer

Einfach aus den Blättern von Zitronenmelisse und Zitronenverbene (eine kleine Hand voll) einen Tee kochen (1 Liter Wasser), ein wenig abkühlen lassen, dann etwas Honig reingeben mit den Blättern drin für ca. 6 Stunden kalt stellen.

Abseihen, eine Zitrone auspressen, dazugeben und mit Eiswürfeln servieren.

Mir genügt heute ein Glas frisches Quellwasser, das ich von Walburga gerne annehme. Den Eistee muss ich diesen Sommer aber unbedingt noch ausprobieren!

 

Oh - jetzt erst fällt mir wieder ein, dass ich eigentlich zum Fotoshooting hier oben bin. Da ich aber fast keine Anweisungen mehr gehört habe, denke ich, dass es gut war.

 

Nachdem mein Chef zum Abschluss noch einen frischen Laib selbstgebackenes Bauernbrot von Walburga gekauft hat, machen wir uns wieder auf den Weg hinab ins Kinzigtal.

 

Entspannt komme ich daheim an und habe auch noch eine Menge gelernt. So macht arbeiten besonders Spaß!

 

Vielleicht probiert ihr auch den Eistee aus oder besucht den Höfenhof Schiltach / Lehengericht am 31. Juli von 11-18 Uhr, denn da findet der Tag des offenen Bauerngartens statt – ansonsten ist der Besuch des Hofes nur mit Voranmeldung möglich.

 

Weitere Infos findet ihr hier:

www.bauerngarten-route.de 

 

 

Bis zum nächsten Mal!

 

Eure Infobaum-Bloggerin

Anne

Klicken Sie auf ein Bild, um die vollständige Galerie anzusehen.

Längste Baumliege bei Todtnau
Erdachtes vergeht, erlebtes bleibt
© Kurt Haberstich